Man kann nicht wirklich sagen, dass die Wohnung von Alberts jetzigem „Herrchen“ im Landkreis Gießen hundeunfreundlich war. Sie lag aber im ersten Stockwerk, so dass Albert jeden Tag vier- oder fünfmal mindestens 40 Stufen hinauf und hinunter hätte erklimmen müssen. Das freie Feld, wo sich Albert hätte sicherlich gut austoben können, lag gute 1.500 Meter entfernt. Der Gießener Stadtwald (Schiffenberger Wald) war nur mit dem Auto zu erreichen. Also alles Umstände, die dazu geführt haben, den äußerst liebgewonnenen Standort in Pohlheim aus Liebe zum Hund aufzugeben und zurück nach Frankfurt am Main zu ziehen.
Die elterliche Wohnung war schließlich seit einem Jahr die gewohnte Umgebung für Albert. Doch die Wohnung war ja noch in solch einem Zustand, als ob die Eltern noch darin leben würden: Erinnerungen an jeder Wand und Andenken in jedem Zimmer. Da half nur eine radikale Umgestaltung, Renovierung und schließlich der Umzug. Eigentlich ist es heute völlig unverständlich, wo die Kraft hergekommen ist, alles das gleichzeitig zu bewältigen: Nebenher Arbeiten, den Hund 24 Stunden am Tag betreuen, Trauer um die geliebten Eltern, zweimal in der Woche Umzugskartons gepackt, Möbel bestellt, auf dem Fußboden geschlafen, etc.
Albert ist in dieser Phase keine Erleichterung gewesen - eher eine Nervensäge, denn er wollte stets die Möbelkartons inspizieren und beim Aufbau mithelfen, also zumindest absichtlich im Weg herumliegen, um Aufmerksamkeit zu wecken. Kaum war das neue Sofa geliefert, mußte Albert es schon einweihen und probeliegen. Und während die Zimmer eines nach dem anderen renoviert worden sind, wechselten wir zum Schlafen auf der Matratze von einem Raum in den anderen. Albert war immer dabei. Mama sagte immer: „Albert will bei Dir sein!“. Und so haben wir diese Umzugs- und Renovierungsphase irgendwie gemeistert.